Gordon Sherwood:
Ein freigeistiger Wanderer zwischen den Welten, der nach profunder Ausbildung, vielen Stipendien und Preisen schon früh den Zwängen des klassischen Musikbetriebs den Rücken kehrte und sich für ein asketisches Leben auf Reisen und ohne festen Wohnsitz entschied. Unter den zeitgenössischen Komponisten nimmt er eine absolute Sonderstellung ein. Sein rastloser, wissbegieriger Weg als Kosmopolit führte ihn quer durch die verschiedensten Kontinente, bevor er schließlich für seine letzten Lebensjahre in der diakonischen Einrichtung Herzogsägmühle in Bayern eine feste Bleibe fand und dort 2013 im Alter von 83 Jahren verstarb. Ihm hat die deutsch-russische Pianistin Masha Dimitrieva inzwischen bereits zwei Aufnahmen mit seinen Klavierwerken gewidmet. Die zweite CD kam im Herbst 2020 heraus – eine Präsentation vor Publikum war damals in Zeiten des Lockdowns schon nicht mehr möglich. Nun konnte sie diese Ersteinspielung Anfang Dezember endlich live vorstellen – im Rahmen der MittwochKlassik, einer Veranstaltungsreihe des Kulturamts Ingolstadt, die mittlerweile in der Harderbastei stattfindet. Wir haben uns nach dem Konzert mit der international erfolgreichen Künstlerin getroffen – und dabei im Interview erfahren, was die epochen- und stilübergreifende Musik dieses Überlebenskünstlers so außergewöhnlich macht – und warum sich die beiden Ausgaben von Gordon Sherwoods „Piano Works“ gerade jetzt auch ideal als Weihnachtsgeschenk eignen. Ein Kulturkanal zwischen Bach und Boogie, Bartok und Blues.
Gordon Sherwood: Piano Works Volume I & Volume II