Im Portrait: Komponist und Geiger Igor Loboda
von Heike Haberl
Er ist bekannt als „Teufelsgeiger von Ingolstadt“ – aber Igor Loboda ist nicht nur ein begnadeter Violinist, sondern auch ein ebenso meisterhafter Komponist. 1956 in Tiflis geboren, hat er die Melodien seiner georgischen Heimat quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Mit seinen Musikerkollegen kam er 1990 nach Ingolstadt – um hier als Mitglied des Georgischen Kammerorchesters sesshaft zu werden. Viel Zeit, eigene Werke zu schreiben, bleibt ihm deshalb nicht – dennoch ist aus seiner Feder über die Jahre ein beachtliches, hochvirtuoses und originelles Œuvre entstanden. Eine der seltenen Gelegenheiten, eine Auswahl aus diesen kompositorischen Preziosen kennenzulernen, bot sich Mitte November bei der MittwochKlassik im Musikzentrum Kamerariat, wo Igor Loboda sie in einer hinreißenden Mischung gemeinsam mit der Pianistin Masha Dimitrieva höchst unterhaltsam präsentierte.
Sein musikalisches Markenzeichen: die Verschmelzung von spitzbübischer Komik und hintergründigem Ernst in ihrer unverwechselbaren narrativen Stilistik. Die eindeutig beweist, dass Ingolstadt und die Region mit Spannung auf weitere Aufführungen seiner Werke warten.