Die Pianistin stammt aus einer berühmten Dynastie russischer Schriftsteller, Theaterdirektoren, Dramaturgen und Künstler, die seit Ende des 19 Jhd. die Kunstentwicklung in Russland mitgestaltet haben.

Nach dem Abschluss des Moskauer Tschaikowski-Konservatoriums mit Auszeichnung, Meisterklasse bei Leon Fleischer und Léon Mounier in Paris startete sie ihre internationale Karriere mit Solo- und Kammermusikkonzerten in Belgien, Italien, Griechenland, Schweiz, Spanien, Ägypten, Luxemburg, Madagaskar und den Vereinigten Staaten. Dabei arbeitete sie mit Künstlern wie Aleksander Markov, Julia Fischer und Franck-Mikael Erben, Ingolf Turban, Young Chang Cho, Aleksander Trostiansky, Sacha Rojdestvensky, Valery Oistrakh, Jane Peters, Viorica Cortez, Irina Medvedeva, Clara Cernat, Magali Mosnier und Svetlin Roussew zusammen.

Für Radio-France, den Südwestrundfunk, den Mitteldeutschen Rundfunk und für die Mozart-Gesellschaft nahm sie mit dem Violinisten Ingolf Turban das Gesamtwerk für Klavier und Violine von Ottorino Respighi auf (Label Claves/Schweiz). Für die Leipziger Internationale Mendelssohn-Stiftung in Coproduktion mit dem MDR realisierte sie die Aufnahme sämtlicher Mendelssohn-Symphonien und -Ouvertüren in der Transkription des Komponisten für Klavier zu vier Händen, Violine und Cello. Sie nahm an der Produktion von „La Grande Russie“ mit dem Choeur Accentus teil. 2011 erhielt sie vom Mendelssohn-Haus das Dr. Watanabe-Vollstipendium. 2012 nahm sie auf dem historischen Steinway von1905 in Leipzig Klavierwerke von F. Mendelssohn und R. Schumann auf.

2015 wurden ihr und dem Countertenor Alexis Vassiliev für die CD „Tschaikowsky‘s Secret“ (Label Calliope) der Orphée d‘Or der Académie du disque lyrique verliehen.

In Deutschland trat sie auf vielen großen Bühnen, u.a. im Gewandhaus in Leipzig, auf und arbeitete mit Orchestern wie dem Mainzer Kammerorchester und dem Staatsorchester Braunschweig zusammen.

Interessiert für die Reichhaltigkeit der Tangomusik spielte sie mit der Band Serena Tango und erkundete das argentinische Tango-Repertoire und modernere Kompositionen, wie die von Astor Piazzola.

Von Künstlern wie Anne-Sophie Mutter, Maxim Vengerov oder dem Klarinettisten Florent Héau wurde sie wiederholt eingeladen, die Meisterkurse mitzugestalten.

Seit September 2019 hält sie eine Professur für Klavier am Konservatorium in Genf.

Katia Nemirovitch-Dantchenko